Zwei Frauen werden gefoltert

Fischelner Frauenchor in Linn gefoltert !

Die Fischelner Hobbysänger, nicht nur vor Ort bekannt, nahmen an einer Nachtwächterführung in Linn teil. Aus unterschiedlichsten Gründen mussten die Sängerinnen dann Bekanntschaft mit mittelalterlichen Folterinstrumenten machen. Sie kamen in den Pranger oder wurden in die Halsgeige gesteckt. „Sie können froh sein, dass Ihre Männer nicht dabei sind, sonst wird sich das mit der Freilassung wohl schwieriger gestalten“,  schmunzelte der Linner Nachtwächter Heinz-Peter Beurskens. So ließ er sich aber doch erweichen und führte die Frauen durch den mittelalterlichen Ortskern zu Kirche und Burg. Über zweieinhalb Stunden erfuhren sie viel historisches und vor allem lustiges.

Für diese Saison sind nur noch Karten für Gründonnerstag mit Eintopfessen erhältlich. Das Nachtwächterentgelt kommt wie bisher dem Museum in Linn zugute. Karten können in der Gaststätte Em Kontörke, Margaretenstr. 40 , von mittwochs bis samstags ab 17 Uhr, sonntags ab 11 Uhr, Tel. 540064, erworben werden. Vor allem diese Führung am 13. April bietet sich auch für Familien mit größeren Kindern an, da sie in den Osterferien liegt.

Für die beliebten Sonderführungen „Nachtwächter de-luxe“ mit 3-Gänge-Gourmetmenu im Restaurant „Op de Trapp“  in der Rheinbabenstr. 109 gibt es auch nur noch Karten für eine Veranstaltung, nämlich Donnerstag, den 30 März. Auch hier können die Karten ausschließlich im Restaurant erworben werden. Das Nachtwächterentgelt aus diesen Sonderveranstaltungen kommt dem Uerdinger Kindergarten St. Heinrich zu Gute.

Unabhängig von der Saison sind in  Zusammenarbeit mit den Linner Restaurants für größere Gruppen oder auch Geburtstags- und Vereins- oder Betriebsfeiern auch Sonderführungen nach Absprache möglich. Dabei wird das Essen gesondert berechnet und für die Führung ein Pauschalbetrag als Spende für einen Kindergarten in der Pfarre St. Nikolaus erhoben. Für den Herbst sind schon einige Gruppentermine fest vereinbart.

Hilfsnachtwächterin mit Halsgeige

Halsgeige für widerspenstige Frauen

Künftig kann der Linner Nachtwächter Heinz-Peter Beurskens, ein weiteres mittelalterliches Folterinstrument den Teilnehmern präsentieren: die berüchtigte Halsgeige.

Hobbyschreiner Thomas Bömer aus Neuss hat ihm dieses Instrument gefertigt, das auf einer Vorlage aus dem Deutschen Kriminalmuseum beruht. „ Damit wurden Frauen, die gegenüber ihren Männern widerspenstig waren, gefügig gemaccht,“ erläutert Beurskens. Da dies auch heute noch gelegentlich vorkommen soll, sieht er hier schmunzelnd Einsatzmöglichkeiten für seine künftigen Rundgänge. „Auf das ebenfalls übliche Dachabdecken werden wir aber wohl verzichten,“ meint er weiter. Thomas Bömer will ihm auch noch die früher ebenfalls häufig verwendete Halskrause fertigen.“ Dann habe ich ein nettes Repertoire an Folterinstrumenten für meine Führungen,“ freut sich Beurskens. Beide Instrumente gehörten früher wie der Pranger zu den sogenannten „Ehrenstrafen“. Thomas Bömer will er demnächst den Titel „Hoflieferant des Linner Nachtwächters“ verleihen. Seine Führungen sind ohnehin wegen der Beteiligung vieler Linner deutschlandweit einmalig und dann noch attraktiver. Da wieder viele neue Geschichten dazu gekommen sind, empfiehlt sich auch eine wiederholte Teilnahme.“ Ich habe jetzt Geschichten für fast fünf Stunden, so dass jede Führung ohnehin anders ist“, erläutert er weiter.